E-Rezept Enthusiasten starten Förderprogramm
PRESSEMITTEILUNG
E-Rezept Enthusiasten starten Förderprogramm
Der kürzlich gegründete Verein der E-Rezept-Enthusiasten legt ein deutschlandweites Förderprogramm für das E-Rezept auf. Ziel dieses Programms ist es, in den nächsten Wochen möglichst viele Erkenntnisse von Seiten der Arztpraxen, Apotheken und Patient:innen zu gewinnen, um dem E-Rezept zu einem reibungslosen Einsatz ab 1. September zu verhelfen. Dabei setzen die E-Rezept Enthusiasten eine wissenschaftliche Begleitstudie auf, um mögliche Stolpersteine in der täglichen Umsetzung zu evaluieren, auszuwerten und beseitigen zu können. Die Erkenntnisse werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. In dieser Testphase des E-Rezepts können teilnehmende Praxen und Apotheken die Chance auf eine Prämie für ihr Team erhalten.
„Wir brauchen jetzt Ärzt:innen und Apotheker:innen, die vorrangehen und das E-Rezept in der Praxis einsetzen. Mit unserem Förderprogramm wollen wir motivieren und möglichst viele digitale Pioniere gewinnen“, sagt Apotheker Ralf König, 1. Vorsitzender der E-Rezept-Enthusiasten. Der Verein setzt dabei auf klare Information und Aufklärung sowie Motivation.
Die wissenschaftliche Begleitstudie wird von der Ostbayerischen Technische Hochschule Amberg-Weiden durchgeführt. „Wir möchten durch die Begleitstudie Erkenntnisse gewinnen, was bereits gut aber auch weniger gut läuft und was den Arztpraxen und Apotheken in der Phase der Umsetzung hilft, welche Informationsdefizite seitens der Patient:innen bestehen und Strategien ableiten, um mögliche Defizite zu beheben“, so Prof. Dr. Steffen Hamm, Lehrstuhl für digital Healthcare Management, OTH Amberg-Weiden. „Die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitstudie haben das Ziel, dass wir gemeinsam lernen und gemeinsam startklar sind. Wir freuen uns auf rege Teilnahme am Förderprogramm“, so König.
Vorteile des E-Rezepts erkennen
„Wenn sich Ärzt:innen und Apotheker:innen und ihre Teams erst einmal mit dem E-Rezept auseinandersetzen, werden sie schnell von den Vorteilen überzeugt sein“, weiß der niedergelassene Hausarzt Dr. Nicolas Kahl, 2. Vorsitzender.
Aus Sicht der E-Rezept-Enthusiasten liegen die Vorteile der elektronischen Verordnung auf der Hand. „Das E-Rezept kann durch strukturierte Medikationsdaten die Arzneimitteltherapiesicherheit signifikant steigern und gleichzeitig die Kosten für die Versorgung deutlich senken“, so Kahl. Der Arzt setzt in seiner Praxis ausschließlich auf E-Rezepte und identifizierte das alte Muster-16-Rezept inzwischen als Störfaktor für effiziente Abläufe und eine verbesserte Versorgung seiner Patient:innen.
So funktioniert das Förderprogramm
Grundsätzlich können jede Arzt- oder Zahnarztpraxis und jede Apotheke in Deutschland einen Antrag auf Förderung stellen, nachdem die Voraussetzungen erfüllt wurden.
- Bedingung ist, dass sie innerhalb eines festgelegten Zeitraums eine bestimmte Anzahl an „echten“ E-Rezepten im Sinne des § 334 Abs 1 Nr. 6 SGB V ausstellen bzw. einlösen. Für niedergelassene Ärzt:innen und Zahnärzt:innen gilt: Wenn sie in zwei unterschiedlichen Kalenderwochen im Jahr 2022 mindestens 100 E-Rezepte pro Woche ausgestellt haben, können sie eine Förderung in Höhe von 3.000 Euro beantragen. Apotheker:innen können sich um 1.500 Euro brutto Förderung bewerben, wenn sie in zwei unterschiedlichen Wochen jeweils mindestens 100 elektronische Verordnungen eingelöst haben.
- Die Teilnahme an der wissenschaftlichen Begleitstudie der Ostbayerischen Technische Hochschule Amberg-Weiden ist verpflichtend. Dabei geben die Teilnehmer Feedback zu Struktur, Ablauf, Kommunikation und Technik in Form von Interviews und Fragebögen. Ermittelt wird auch die Akzeptanz und der Informationsbedarf der Patient:innen.
Die Förderanträge werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und geprüft. Förderungen werden flächendeckend nach einem Bundesländer-Schlüssel verteilt ausgezahlt bis zum Ausschöpfen der Fördersumme. Sofern alle Kriterien erfüllt sind, zahlt der Verein innerhalb von drei Wochen die Fördersumme aus. „Wir empfehlen, dass Ärzt:innen und Apotheker:innen einen Teil der Prämie an ihre Teams weitergeben, da sie die Abläufe in Praxis und Offizin aktiv mitgestalten“, erläutert König. Vereinsmitglieder sind vom Förderprogramm ausgeschlossen.
Aus Sicht der E-Rezept-Enthusiasten ist die elektronische Verordnung die Basistechnologie für viele weitere eHealth-Anwendungen und somit der Dreh- und Angelpunkt für eine moderne und effiziente medizinische Versorgung in Deutschland. Dabei sollen nun das Förderprogramm und die wissenschaftliche Begleitung helfen.
Weitere Informationen auf: www.erezept-enthusiasten.de
Über die E-Rezept-Enthusiasten
Der am 10. Mai 2022 in Berlin gegründete Verein der E-Rezept-Enthusiasten will die Einführung des E-Rezepts in Deutschland vorantreiben. Übergeordnetes Ziel ist es, die Digitalisierung im Gesundheitswesen in Deutschland zu unterstützen und die medizinische Versorgung der Patient:innen zu verbessern. Zu den Mitgliedern gehören Vertreter:innen aus Ärzteschaft, Apothekenwesen, Digital-, IT- und Medienunternehmen sowie gemeinnützige Organisationen. www.erezept-enthusiasten.de